O.T. (2010)

In meiner Arbeit geht es um die Teekanne für eine Person.

Dabei steht der Dialog zwischen Kanne und Becher, welche beide gleichwichtig für die Handlung des Teegenießens sind, im Vordergrund.

Wenn ich an Tee denke, denke ich an einsames Teetrinken abends alleine. Wobei das Wort „alleine" positiv zu verstehen ist, im Sinne von Feierlichkeit, Klarheit und Zufriedenheit. Diesen Aspekt des einsamen Teetrinkens möchte ich in meiner Arbeit darstellen, woraus auch die kleine Größe der Kannen resultiert. Rein aus dem funktionalen Sinn ist die Größe ausreichend für eine Person.

Wichtig ist mir, dass sowohl Kanne als auch Becher vorhanden sind, damit die Feierlichkeit des Teetrinkens durch die Vorstellung einer möglichen Zeremonie des Einschenkens für den alleinigen Teetrinker erhalten bleibt. Die Teekannen fassen jeweils nur ein bis zwei Becher (300 ml). Zu jeder Teekanne kommt ein Becher, zusammen bilden sie ein Paar.

Kanne und Becher sollen dabei nicht nur optisch zueinander passen, sondern auch gleichwertig, im Sinne von gleich wichtig, nebeneinander stehen. Diese Gleichwertigkeit von unterschiedlichen Formen spiegelt dabei mein Verständnis von Harmonie wider. Für das Zusammenspiel des Paares stellt sich die Frage, wie man einen Dialog zwischen Becher und Kanne aufbauen kann. Um diesen zu erreichen, versuche ich immer zu verfolgen, dass beide Objekte gleich hoch sind und sich im Durchmesser von Fuß und Öffnung ähneln. Besonders interessant finde ich dabei die Rolle der Zwischenräume.

Jedes Paar ist dafür gemacht, als Einzelstück betrachtet zu werden; es geht mir nicht um das serielle Arbeiten: jede Kanne ist das Ergebnis einer neuen Formensuche.